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Der Weg zurück

 

Lang geschlafen, zu lange geruht, in der Blindheit viel zu lange verharrt,

meinen eigenen starrsinnigen Weg gegangen, zu lange auf meinem Willen geharrt,

entgegen jeder Vernunft, alle Warnungen in den Wind geschlagen,

über Jahre in meinem selbstgewählten Gefängnis Qualen ertragen.

So viel verloren, vieles unbemerkt eingetauscht, einfach aufgeben,

die Liebe zur Musik, meinen Gott, mich selbst, mein eigenes Leben.

In der Stumpfsinnigkeit vor mich hin vegetiert ohne Hoffnung ohne Licht,

in einer Illusion gelebt, daran verzweifelt festgehalten, Erkenntnis gab es nicht.

Blind immer weiter in mein Verderben gelaufen, andere mitgerissen,

so viele Fehler gemacht, und nicht einmal bemerkt, mich selbst beschissen.

Immer und immer wieder verzweifelt versucht zu halten, was unhaltbar war,

jede Sekunde, jede einzelne Minute, jeden verdammten Tag in jedem Jahr.

Alle riefen mich zur Umkehr auf, doch ich konnte keinen richtig verstehn‘,

ich war im Sog der Co-Abhängigkeit, ich konnte den Abgang nicht sehn.

Die Angst vor der Einsamkeit war zu groß, das Gottvertrauen viel zu klein,

so machte ich weiter unter ständigen Qualen, wollte nicht alleine sein.

Der Wunsch der heilen Familie im Blick, ich setzte meine Scheuklappen auf,

mit aller Gewalt wollte ich es schaffen, und so nahm das Übel seinen Lauf.

Als das erste Kind geboren war, wurde das Gehen noch mal erschwert,

fortan hat mein Tun, auch meinem Kind die selbige Veränderung beschert.

Somit blieb ich stehen und lebte im Abseits und doch mittendrin,

verloren im Rollenspiel der falschen Ehefrau, ohne Ziel und ohne Sinn,

stets bemüht alles richtig zu machen, und doch versagt in jeder Hinsicht,

ich war keine gute Mutter noch eine gute Ehefrau, nein mit Sicherheit nicht.

Und wie auch, wenn man sich so verändern muss, damit man anderen gefällt,

sich dabei aber selbst verliert, unglücklich ist, wie, ist die Frage die sich dann stellt.

Wie willst du andere glücklich machen, wenn du es am Ende selbst nicht mehr bist,

wie willst du andere zufrieden machen, wenn du selbst so vieles im Leben vermisst.

Egal ob man Christ ist, egal wie viel gute Absicht dahinterstecken mag,

egal wie viel Liebe und Mühen man in diese Ehe investiert, Tag für Tag.

Wenn zwei nicht füreinander bestimmt sind, dann wird es leider nicht gehen,

man muss sich unendlich verbiegen, um täglich Seite an Seite zu stehen.

Immer wieder wird man zerbrechen, jeden Tag neue Träume aufgeben,

täglich wird man mehr abgeben, von seinem Ziel, vom eigenen Leben.

Glücklich all diejenigen, die es dank Gott erkennen und aufwachen so wie ich,

die von Gott die Kraft bekommen und neu beginnen, weil er nie von meiner Seite wich,

mein Gott hatte Geduld mit mir, so viele Jahre war er immer da und gab mir Zeit,

Zeit zum Erkennen, Zeit zum Loslassen und Begreifen, er war die ganze Zeit da und bereit.

Jetzt wo ich wach bin, jetzt kann ich es sehn, jetzt kann ich alle Menschen um mich verstehn‘,

jetzt sehe ich die Blindheit, die ich über Jahre getragen habe, jetzt bin ich bereit zu gehn‘.

So will ich mir verzeihen, und danke dir mein Vater für deine Gnade, denn ich bin frei,

freigesprochen durch Vergebung, du machst mich wieder einmal frei und bleibst dabei.

Ich hebe meinen Kopf nach oben und stecke ihn in den Wind, und lasse die Veränderung zu,

ich hebe meinen Kopf in die frische Luft und atme tief ein und finde in deinem Frieden Ruh,

ich kenne deinen Weg noch nicht und verstehe ihn oft nicht, aber diesmal folge ich nur dir,

und wenn ich dir nicht mehr folgen kann, so halte mich fest, und führe mich weiter, näher zu dir.

TAMARA – ELLE-OVIE

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